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Der SAP-Berater ein hilfreiches, aber missverstandenes Wesen? Im ersten Teil haben wir darüber gesprochen, warum manche Unternehmen schon vor dem Kennenlernen des SAP-Beraters unzufrieden mit ihm sind. Heute geht es um den Projekt-Abschluss und das Vorurteil, dass SAP-Berater Projekte absichtlich aufbauschen, um mehr Geld damit zu verdienen.

Das Vorurteil, das wir fanden, war Folgendes: „Das Ziel von SAP-Beratern ist es, möglichst viel Profit aus den Problemen von Unternehmen herauszuschlagen. Da wird schnell ein riesiges Fass aufgemacht, obwohl einfachere Lösungen das Unternehmen schneller ans Ziel gebracht hätten.“. Ist das so?

Gehen wir dem auf den Grund. Zunächst haben wir die Person, die sich übers Ohr gehauen fühlt, weil die Kosten den Rahmen gesprengt haben. Außerdem nimmt der Vorurteilende an, eine günstigere und passendere Lösung zu kennen, die ihm bewusst vorenthalten wurde.

Auf der anderen Seite haben wir den SAP-Berater. Dieser hat nach Monaten ein Projekt abgeschlossen, das vereinbarte Ziel erreicht und trotz aller Mühen ist der Kunde unzufrieden. Ein großartiges Gefühl.

Jetzt können wir nicht für alle SAP-Berater sprechen. Wir können aber aus unserem Erfahrungsschatz berichten.  

Zum einen muss klargestellt werden, geht es um individualisierte Lösungen, ist ein Fixpreis nahezu unmöglich.  Zum Zeitpunkt der Angebotserstellung kennt man in der Regel nicht alle Gegebenheiten der Systemlandschaft und Kunden entdecken während der Realisierung oft Stellschrauben, die zu Projektbeginn noch nicht relevant waren. Die verhandelte Preisbasis ist also ein Richtwert aus Wissen und Erfahrung mit dem klaren Hinweis, dass die Kosten je nach Individualisierungsgrad höher oder geringer ausfallen können. Je genauer das Briefing ausfällt, desto konkreter kann auch das Angebot erstellt werden.

Neben dem Individualisierungsgrad fällt auch die Zusammenarbeit ins Gewicht. Mit einem gut vorbereiteten Projekt-Team in den eigenen Reihen verlaufen Workshops und Co. nicht nur zielführender, sondern auch schneller und damit kostenschonender. Klar kann ein geübter SAP-Berater die Gruppe vorantreiben und projektbezogen eingreifen, der Berater kann jedoch nicht Ihre internen Konflikte lösen.

Damit haben wir also drei Punkte, die die Kostentransparenz hemmen. Das heißt jedoch nicht, dass Sie Mehrkosten einfach hinnehmen müssen. Gibt es ein klares Budget, können Sie dies dem SAP-Berater mitteilen. Dieser kann Ihnen, sobald ein vorher unbekannter Kostenfaktor von ihm entdeckt wird, direkt melden, was vorgefallen ist, warum es vorher nicht bekannt war und eine Einschätzung für die zu erwartenden Mehrkosten geben. Es ist also wieder eine Sache der Kommunikation.

Der andere Punkt, der im Vorurteil ausgesprochen wurde, war die Annahme, dass es eine bessere und kostengünstigere Alternative gäbe, die nicht vorgeschlagen wurde. Wie entsteht diese Annahme? Vermutlich hat man mit einer dritten Partei gesprochen. Andere Unternehmen berichten von smarten Lösungen und Sie haben das Gefühl, das hätte es bei Ihnen doch auch getan.

An dieser Stelle erlauben wir uns zwei Gegenfragen: Wäre die Alternative wirklich kostengünstiger, schneller und passender gewesen? Erfüllt Sie all Ihre Anforderungen und lässt sich 1:1 auf Ihre Systemlandschaft übertragen? In den meisten Fällen nicht. Es werden leider sehr oft „Äpfel mit Birnen“ verglichen und weil das „Kind angeblich schon in den Brunnen gefallen ist“  fällt die Recherche mager aus. Man geht also auf Basis von Fehlinterpretation negativ aus einem erfolgreichen Projekt raus.

Fazit: Zusammengefasst muss man sagen, die sogenannten „schwarzen Schafe“ gibt es immer. Es wird immer SAP-Berater auf dem Markt geben, die technisch nicht am Ball bleiben oder unehrliche Ziele anstreben. Sie selbst haben es aber in der Hand, ob Sie sich auf unklare Aussagen einlassen oder einen aufrichtigen SAP-Berater zurate ziehen. Trauen Sie sich bereits zu Beginn kritisch zu hinterfragen und geben Sie dem SAP-Berater, für den Sie sich entschieden haben, die Chance, Sie zu beeindrucken. Wächst unser aller Leidenschaft mit positiven und nachhaltigen Erfolgen.

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